Landschaften

Na gut, Ebbe und Flut gibt es hier nicht. Aber sonst hat die Metropolregion Rhein-Neckar landschaftlich fast alles zu bieten: Tiefe Wälder und weite Täler, sonnige Felder und Weinlandschaften, steile Schluchten und Sanddünen. An den Außengrenzen die Mittelgebirge Odenwald und Pfälzerwald sowie die sanften Hügellandschaften von Kraichgau und Bauland, die in ihrer Mitte die Rheinebene und das Neckartal umschließen. Wandern und Walken, Klettern und Schwimmen, Trekking und Mountainbiking, Geocaching und Skilanglauf – alles ist hier möglich! Aber auch wer einfach nur genießen will, kommt hier, wo vier Weinanbaugebiete aufeinandertreffen, wo Hütten und Weinschenken ebenso zum Schlemmen einladen wie Sternerestaurants, garantiert auf seine Kosten.

Der Pfälzerwald

Bizarre Felsformationen und schlanke Kiefern im Pfälzerwald. Bild: Beekmann

Das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands bildet mit den Nordvogesen das einzige grenzüberschreitende Biosphärenreservat Deutschlands, in dem sich mittlerweile sogar auch wieder Wölfe und Luchse heimisch fühlen: Der Pfälzerwald ist ein einzigartiges Naturparadies. Zahlreiche Wanderwege führen durch den Naturpark. Bei einem Wegenetz von rund 10.000 Kilometern ist für alle etwas dabei: für erfahrene Wanderer ebenso wie für Familien mit Kindern – mit oder ohne Kinderwagen. Es gibt ausgewiesene Bouldergebiete und Mountainbikestrecken. Und keine Sorge: Wem von der Bewegung an der frischen Luft der Magen knurrt, findet sicher bald eine der 80 Pfälzer Hütten, die teils mitten im Wald auf Besucher warten und seit 2021 immaterielles Kulturerbe der UNESCO sind.

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Die Weinstraße

Farbenspiele an der herbstlichen Weinstraße. Bild: VRRN

An den Hängen des Pfälzerwalds fängt die Weinstraße die Sonne auf. Und bieten somit nicht nur Weinreben ideale Bedingungen, sondern auch Pflanzen, die sonst eher im mediterranen Klima heimisch sind. Feigen, Kiwis, Zitronen und Pinien wachsen hier und die frühe Mandelblüte läutet nicht nur in Gimmeldingen Jahr für Jahr den Frühling in der Region ein. Entlang des Haardtrandes verläuft die Deutsche Weinstraße, eine der ältesten touristischen Straßen Deutschlands. Über Hügel und Hänge, durch zahlreiche Weinorte, vorbei an Weinbergen und Mandelbäumen. Am letzten Sonntag im August ist sie übrigens für den motorisierten Verkehr gesperrt – und bis zu 300.000 Fußgänger, Radfahrer und Inlineskater übernehmen die Straße. Wer nicht auf diesen einen Sonntag warten will: parallel zur Weinstraße verläuft auch der Radweg Deutsche Weinstraße, der Teil der Ringroute im System der Regionalparkrouten in der Metropolregion Rhein-Neckar ist. Und eigentlich findet hier zwischen März und Oktober immer irgendwo ein Weinfest statt.

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Rheinebene und Rheinniederung

Leben im Takt des Rheins. Bild: Buck

Der Rhein prägt die Region – historisch und landschaftlich, wirtschaftlich und kulturell. Links und rechts seines Laufs, entlang der Oberrheinischen Tiefebene, prallen dabei Welten aufeinander. Hier liegen die Großstädte Mannheim und Ludwigshafen, die Siedlungsdichte ist ebenso hoch wie der Verkehr. Dazu beigetragen hat vor allem die Rheinbegradigung im 19. Jahrhundert. Das ermöglichte einerseits flussnahe Industrie und intensive Landwirtschaft, andererseits entstanden in den Altrhein-Armen, die immer mehr renaturiert werden, einzigartige Naturräume. Rechts des Rheins bilden Wälder mit Sanddünen Biotope, in denen zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten heimisch sind. Zahlreiche Naturschutzgebiete wie die Reißinsel in Mannheim oder die Ketscher Rheininsel liegen hier und bilden seit 2005 das Schutzgebiet Rheinniederung. An vielen Stellen wurde und wird Kies und Sand abgebaut. Entstanden sind so zahlreiche Baggerseen. Die Rheinauen zählen damit zu den „Blauen Landschaften“ der Metropolregion Rhein-Neckar, die durch die naturnahen Auen und künstlichen Seen ein breites Spektrum für Naturerleben, Wassersport und Camping bieten. Wer die ganze Vielfalt der Rheinebene erleben will, kann sich auf den Sattel schwingen und der Rheinachse (europäischer Fernradweg VeloRoute15) folgen – und dabei vielleicht auch die Altrheinfähre Emma kennenlernen.

Unterwegs auf der Mannheimer Altrheinfähre: Eine Pause mit Emma

Faszinierender Bienwald: Von Wald, Dünen und Muscheln

Bergstraße

Baum mit Blühten
Frühe Frühlingsboten: Magnolien an der Bergstraße. Bild: Beekmann

So wie die Weinstraße im Westen, fängt die Bergstraße im Osten die Sonne an den Hängen des Odenwalds ein. Sie erstreckt sich von Wiesloch bis Darmstadt, zählt zu den Sonnenterrassen der Metropolregion Rhein-Neckar und ist Teil des UNESCO Geoparks Bergstraße-Odenwald. Fruchtbare Lößboden machen die Landschaft zu einem der reichsten „Fruchtgärten“ Deutschlands mit Wein- und Obstanbau. Nirgendwo sonst in Deutschland beginnt der Frühling so früh, weshalb sich eine Wanderung auf dem Blütenweg auch im März schon lohnt. Wer es anspruchsvoller mag, wählt den fast parallel verlaufenden Burgensteig, der deutlich mehr Steigungen – aber auch noch schöneren Aussichten bietet. Viele Gärten und Parks laden entlang der Bergstraße zum Lustwandeln ein. Kommen Sie doch mal mit uns in den Staatspark Fürstenlager oder den Heilkräutergarten im Weinheimer Schlosspark!

Im Staatspark Fürstenlager: Lustwandeln in der Sommerfrische

Der Kräutergarten im Weinheimer Schlosspark: Die grüne Apotheke

Odenwald & Neckartal

Der Dilsberg: Zwischen Neckar und Odenwald. Bild: Beekmann

Im Odenwald haben 500 Millionen Jahre wechselvolle Erdgeschichte ihre Spuren hinterlassen – entsprechend vielfältig ist seine Landschaft. Es gibt den kristallinen Odenwald, dessen stark zerteiltes Bergland auf Granitgestein aufgebaut ist. Und es gibt den Bundsandstein-Odenwald mit seinen Hochflächen und langen, markanten Taleinschnitten. Besonders eindrucksvoll ist der Sandstein an den Steilhängen entlang des Neckars sichtbar. Über Jahrtausende hat sich der Fluss hier in engen Schlaufen durch das Gestein gegraben. Burgen, Ruinen und idyllische Städte reihen sich an seinem Lauf aneinander. Wer sie entdecken will, kann auf dem Neckarsteig, einem Fernwanderweg der Heidelberg mit Bad Wimpfen verbindet, entlangwandern – oder gemächlich auf dem Fluss an ihnen vorbeigleiten. Auf der anderen Seite des Neckars liegt der sanfte, aber nicht weniger spannende, Bruder des Mittelgebirges: Der kleine Odenwald.

Zu Besuch auf dem Dilsberg: Stilmix, Sandstein, Schokolade

Unterwegs mit der „Weissen Flotte“: Kultur an Bord

Kraichgau  

Die Klosterkirche Lobenfeld zwischen tausend Hügeln. Bild: Wiesinger

Der Kraichgau ist das „Land der tausend Hügel“. In sanften Wellen fließt die Landschaft hier zwischen Neckar, Enz und Rheinebene dahin. Der Boden ist fruchtbar, weshalb der Kraichgau bereits seit der Antike besiedelt und bewirtschaftet wird. Er gilt als eine der Kornkammern Deutschlands, aber auch Obst und Wein werden hier angebaut. Burgen und Schlösser, Fachwerkdörfer und Heimatmuseen, traditionsreiche Feste und Bräuche erzählen aus einer langen, abwechslungsreichen Geschichte: das Kraichgau zählt zu den ältesten Kulturräumen Europas. In Sinsheim schaut man im Technik Museum und in der Klima Arena allerdings eher in die Zukunft.

Schätze in der Klosterkirche Lobenfeld: Die Chronistin

Im Technik Museum Sinsheim: Himmelsstürmer und Höllenmaschinen

Bauland

Zwischen Wälder und Feldern: Das Bauland. Bild: Buck

Das Bauland – eine weite Hügellandschaft, in der sich Wälder und Felder abwechseln und die immer wieder weite Blicke ermöglicht. Weniger mediterran als andere Landschaften der Metropolregion und deutlich dünner besiedelt, wird das Bauland umgangssprachlich auch „Badisch-Sibirien“ genannt. Ursprünglich abwertend gemeint, nutzen die humorvollen Bewohner die Bezeichnung längst selbst. Seit jeher spielt die Landwirtschaft im Bauland eine bedeutende Rolle, die Gegend gilt als Heimat des Grünkerns. Im Osten, hin zum Taubertal, liegt das Madonnenländchen – in dem zahlreiche Bildstöcke mit Mariendarstellungen Geschichten aus einer anderen Zeit erzählen. Noch weiter in die Vergangenheit können Besucher auf den Spuren des obergermanisch-rätischen Limes reisen, der im Osten der Metropolregion über Walldürn und Osterburken verläuft, und seit 2005 UNESCO-Weltkulturerbe ist.

Auf den Spuren einer Spezialität: Alles für den Grünkern

Im Madonnenländchen: Steinerne Zeugen an Hausmauern und Hecken


Unter dem Titel „Die Prächtigen 10“ werden die vielfältigen Landschaften der Region zusammengefasst und deren Weiterentwicklung in verschiedenen Gremien und Arbeitskreisen der Metropolregion voran getrieben. Mehr Informationen zu den Prächtigen 10 finden Sie hier: Regionalpark Rhein-Neckar

Sie wollen die Landschaften selbst erleben und interessieren sich für einen Urlaub in der Region? Die Ansprechpartner:innen der Tourist Informationen und Tourismusbüros unterstützen Sie gerne: Zur Übersicht

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