Nachdem er lange Jahre in der Modebranche gearbeitet hat, waren die Zeit und das Geld da, um seine Vision vom Fußballgolf und den Soccerparks zu verwirklichen. Er kehrte zurück in sein Heimatdorf Dirmstein und begann seine Mission. Elf Jahre ist das jetzt her und Kober glaubt, dass dem Fußballgolf eine große Zukunft bevorsteht. „Die Zielgruppe ist gigantisch“, sagt er.
„Menschen aller Altersgruppen können an der frischen Luft Sport treiben – Fortgeschrittene ebenso wie Kinder und Familien.“
Jährlich pilgern nun über 30.000 Menschen in das beschauliche Weindorf, um hier zu spielen und zu trainieren. Auch Fußball-Nationaltrainer Joachim Löw und dessen Assistent Thomas Schneider gönnten sich in Dirmstein schon eine Runde – und oft sind auch Profifußballer aus Hoffenheim oder Kaiserslautern zu Gast. Und an einem schönen Sommertag? Sind vom Kleinkind bis zum Rentner alle am Start. „Wir haben einen über 70-Jährigen, der jeden Tag kommt“, sagt Kober und freut sich, dass die Anlage in Dirmstein Menschen aus der ganzen Metropolregion Rhein-Neckar anzieht.
„Die Techniken sind verschieden. Manche spielen wie Fußballer drauf los und versuchen Hindernisse mit im Fußball gelernten Pässen zu überwinden. Etwas erfahrenere Fußballgolfer spielen mehr mit Strategie“, sagt Alex Kober. Und öfter auch mal mit der Picke, das sieht dann aus, als sei der Fußballgolfer eine Tipp-Kick-Figur.
Es sei ihm ein Rätsel, warum niemand vor ihm auf die Idee mit den Soccerparks gekommen sei, sagt der Unternehmer. Mittlerweile betreibt er mit seiner Firma elf Socceranlagen in Deutschland, im August eröffnete in St. Leon-Rot der Soccerpark Rhein-Neckar. Er glaubt, Deutschland vertrage flächendeckend Soccerparks in einem Abstand von rund 50 Kilometern – ohne sich gegenseitig Konkurrenz zu machen.
Manchmal aber stößt Kobers Unternehmergeist auch an Grenzen. Eine Anlage zu planen, Entscheidungsträger und Grundstückbesitzer zu überzeugen und schließlich zu bauen, ist ein Prozess, der Jahre dauern kann und auch nicht immer von Erflog gekrönt ist.
Doch vom pfälzischen Dirmstein aus agiert er mittlerweile weltweit – zuletzt plante er ein Projekt in Rumänien. Es habe in den letzten Jahren hunderte Anfragen gegeben und durch seinen Know-How-Vorsprung sei er immer häufiger Erstberater in Sachen Soccerpark-Neubau. Schon 2009 wurde der Dirmsteiner vom damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler und der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeichnet.
Dennoch ist der ganz große Durchbruch noch nicht gelungen – das Engagement der Sponsoren hält sich in Grenzen. Geld verdienen können die Cracks im Fußballgolf nicht. Auch die großen Turniere werfen Preisgelder ab, die höchstens die Reise- und Spesenkosten decken. Konkurrenz macht mittlerweile auch das vor allem in England populäre Footgolf, das sich vom Fußballgolf nur in Nuancen entscheidet. Kober will beide Verbände zusammenbringen, um die Professionalisierung weiter voranzutreiben. Trotz aller Schwierigkeiten sagt Kober überzeugt: „Der Tag wird kommen, an dem Fußballgolf professionell vermarktet wird.“
Und noch sei der Sport zu männerlastig, doch es bestehe Hoffnung, künftig mehr Frauen für das Spiel zu begeistern. Das beste Beispiel dafür sitzt auf der Terrasse im Dirmsteiner Soccerpark. Alex Kobers Tochter Maja ist im Gegensatz zu ihrem jüngeren Bruder vom Fußballgolf-Virus des Vaters infiziert – auch die Deutsche Meisterschaft hat sie bereits gewonnen. Aber nie, sagt sie lachend, würde sie mit ihrem Vater trainieren: „Das geht einfach nicht.“
Während Alex Kober sich verabschiedet und die Pokale für das nächste Turnier abholt, lädt die Tochter zur kleinen Trainingsrunde. Durch so einen großen Reifen zu schießen, ist kein Kinderspiel und kann ungeübte Fußballgolfer in die Verzweiflung treiben. Maja Kober aber spielt den Ball zunächst geschickt in Position – bevor sie ihn kalt lächelnd durch den Reifen schießt.
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