… bereits in jungen Jahren den Kurfürsten entzückte?
Viele Bewohner Mannheims und der Region wissen, dass das Salzburger Jahrhundertgenie Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) als 21-jähriger Jungstar für fast ein halbes Jahr an Rhein und Neckar weilte. Obwohl seine Suche nach einem festen Job letztlich nicht von Erfolg gekrönt war, knüpfte er in dieser Zeit nicht nur enge Bande mit Vertretern der berühmten Mannheimer Schule, sondern auch mit der Sängerin Aloysia Weber, deren Schwester Constanze er Jahre später heiratete. Weniger bekannt dürfte hingegen sein, dass Mozart schon als 7-Jähriger großen Eindruck in der Gegend hinterlassen hatte…
Es war der 14. Juli 1763, als das hochbegabte Kind zusammen mit seinen Eltern und der älteren Schwester Nannerl kurz nach Beginn ihrer über dreijährigen „Europatournee“ von Bruchsal aus kommend Schwetzingen erreichte, seinerzeit Sitz der Sommerresidenz des Kurpfälzer Kurfürsten Carl Theodor und seiner Gattin Elisabeth Auguste. Bis etwa zum 29. Juli nahmen die Mozarts Quartier im Gasthof „Zum Roten Haus“. In der kurzen, aber ereignisreichen Zeitspanne bildete das Vorspiel der beiden Geschwister im Rahmen einer „Kurfürstlichen Akademie“ in der Sommerresidenz den glanzvollen Höhepunkt. Überliefert ist ein Brief des stolzen Vaters Leopold, demzufolge an jenem 18. Juli seine „beiden Kinder ganz Schwetzingen in Bewegung gesetzet“ haben „und die Churf. Herrschaften hatten ein unbeschreiblich vergnügen, und alles geriet in verwunderung […]“.
Unter dem Titel „250 Jahre Wunderkindreise“ feierte die Stadt Schwetzingen 2013 mit einem facettenreichen Veranstaltungspotpourri den denkwürdigen Aufenthalt des jungen Wolfgang Amadeus und seiner Familie.
Im Rahmen der Einweihung des „Weges der Hofmusik“ wurde im vergangenen Jahr eine Hörbar zwischen Schwetzinger Schlossplatz und Rotem Haus installiert. Sie beschäftigt sich mit der Geschichte der Schwetzinger Hofmusik im 18. Jahrhundert, u. a. auch mit dem Besuch der Mozarts 1763.