…mit dem Namen MetroRheinNeckar gibt?
Wenn eine Sache richtig gut läuft, sagt man, sie stehe „unter einem guten Stern“. Für die Metropolregion Rhein-Neckar trifft dieser biblische Ausspruch nicht ganz zu. Nicht, dass es momentan nicht gut laufen würde. Ganz im Gegenteil: die regionale Wirtschaft brummt, immer mehr Menschen finden Arbeit, und mit einem Bruttoinlandsprodukt von etwa 75 Milliarden Euro hat die Region inzwischen manch kleinen EU-Staat hinter sich gelassen. Genau genommen ist es nämlich ein Kleinplanet, der über der Region steht. Und dieser trägt seit kurzem ganz offiziell auch den Namen MetroRheinNeckar.
Zu finden ist MetroRheinNeckar im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Er ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein Überbleibsel aus der Entstehungszeit unseres Sonnensystems, d. h. rund 4,6 Milliarden Jahre alt und damit im Vergleich zu seiner namensgebenden Region, die am 28. April ihren siebten Geburtstag feiert, ein echter Methusalem. Bezogen auf seine Größe ist MetroRheinNeckar mit einem Durchmesser von etwa drei Kilometern hingegen ein Winzling.
Bei seiner Entdeckung im Jahr 1977 durch den Heidelberger Planetenforscher Lutz Schmadel erhielt der Kleinplanet zunächst nur die Ordnungsnummer 90672. Nach über dreißig Jahren des „namenlosen“ Umrundens der Sonne – in diesem Falle etwa 6 Mal – ergriff Prof. Dr. Joachim Wambsganß, seines Zeichens Südpfälzer und Direktor des Zentrums für Astronomie der Uni Heidelberg, die Initiative und verhalf der Region damit zu ihrem Gegenstück am Firmament. Nach gründlicher Prüfung der Beobachtungsdaten durch die für die Namensgebung zuständige Internationale Astronomische Union mit Sitz an der Harvard-Universität (USA) erhielt „90672“ am 12.10.2011 schließlich ganz offiziell seine neue Identität.
Ein Wermutstropfen bleibt allerdings: Mit einer Reise zum MetroRheinNeckar wird es so schnell wohl nichts. Der Flug würde einige Jahre dauern – und Natur und Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft sind dort garantiert nicht so weit entwickelt wie in der irdischen MRN. So bleiben wir lieber hier und prosten mit einem guten Glas Wein dem Namensvetter zu!