UNESCO-Weltkulturerbe

Vom Schutzwall des römischen Reiches bis zur Wiege der Demokratie: Überall in der Region Rhein-Neckar finden sich Spuren einer bewegten Vergangenheit. Darunter auch vier UNESCO-Welterbestätten: der Kaiserdom zu Speyer, das Kloster Lorsch und der Obergermanisch-Rätische Limes im Odenwald. Es sind einzigartige Zeugnisse der Menschheitsgeschichte. Auch gibt es in der Region mit der Synagoge in Worms und dem Friedhof „Heiliger Sand“ bedeutende Stätten jüdischer Geschichte. Die Stadt bildete im Mittelalter gemeinsam mit Speyer und Mainz ein europaweit bedeutendes Zentrum jüdischen Lebens. Die sogenannten SchUM-Städte erhielten im Juli 2021 die begehrte Auszeichnung – der Schlossgarten in Schwetzingen wartet noch darauf. 2023 kam der Titel für den Codex Manesse hinzu. Und dann wäre da noch die UNESCO-City of Music, Mannheim, und Heidelberg als UNESCO-City of Literature…

Eine Broschüre zu den Kulturerbe-Stätten in der Metropolregion gibt es hier.

Das Kloster Lorsch

Die Königshalle des Kloster Lorsch. Bild: Rhein-Neckar

Der historische Gencode der Region – undenkbar ohne die Gründung des Benediktinerklosters im Jahr 764. Zu seiner Blütezeit wurden hier die Könige des ostkarolingischen Reiches bestattet. Ein mächtiges Kloster mit weitgreifenden Verbindungen in der Welt. Das Lorscher Arzneibuch gilt als Beginn der wissenschaftlichen Medizin des Abendlandes und der Lorscher Codex als Grundbuch Deutschlands. In der Reformationszeit verfiel die Anlage jedoch, nur die Königshalle überdauerte – und ist heute eines der wenigen erhaltenen Zeugnisse karolingischer Baukunst. Seit 1991 ist das Kloster Lorsch UNESCO-Weltkulturerbe. Und im Freilichtlabor Lauresham wird die Karolingerzeit wieder lebendig.

www.kloster-lorsch.de

Der Speyerer Dom

Der Speyerer Dom ist die größte romanische Kirche der Welt. Bild: Beekmann

Der Speyerer Dom ist ein Meilenstein in der Geschichte romanischer Architektur und nicht nur seit 1981 UNESCO-Weltkulturerbe, sondern auch geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention. Die Domkirche St. Maria und St. Stephan, so der offizielle Name, ist Ausdruck der kaiserlichen Macht zur Zeit der Salier: Kaiser Konrad II. wollte 1030 nichts weniger als die größte Kirche des Abendlandes errichten. 1689 wurde der Dom durch Brandstiftung schwer beschädigt – und wieder aufgebaut. Doch es ist nicht nur die größte erhaltene romanische Kirche der Welt, sondern auch ein Rückzugsort für Menschen, die die Stille lieben.

www.dom-zu-speyer.de

Obergermanisch-Rätischer Limes

Nachbau eines Wachturms am Limes. Bild: Beekmann

Zwei Limes-Anlagen durchziehen die Metropolregion Rhein-Neckar: der Neckar-Odenwald-Limes und der Obergermanisch-Raetische Limes im Osten. Mit insgesamt 550 Kilometern Länge ist er das längste Bodendenkmal Europas und seit 2005 Weltkulturerbe der UNESCO. Ein Schutzwall des hoch entwickelten römischen Reiches gegen das „barbarische“ Germanien. Entlang der Strecke reihen sich etwa 900 Wachtürme sowie 120 größere und kleinere Kastelle. Eines der eindrucksvollsten stand in Osterburken. Ausgrabungen, begehbare Teile der Mauer und Nachbauten machen im Limespark und im nahegelegenen Römermuseum Geschichte erlebbar – bis hin zum folgenreichen Angriff der Alamannen im 3. Jahrhundert.

https://www.limesstrasse.de/deutsche-limes-strasse/radweg/

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