… schon etliche Barbarenschätze gehoben wurden?

Schätze faszinieren die Menschheit. Die Suche nach ihnen ebenso. Allein in Deutschland soll es 10.000 Hobby-Schatzsucher geben. Ausgestattet mit modernstem Gerät, spüren sie zu Land und zu Wasser verschollenen Kostbarkeiten nach. Zumeist illegal und sehr zum Leidwesen der Profi-Archäologen. So sorgte im Jahr 2013 ein Fall aus der Rhein-Neckar-Region weltweit für Aufsehen.

Im pfälzischen Rülzheim wurde bei einer illegalen Ausgrabung ein Schatz mit über 100 Objekten entdeckt. Alle ursprünglich im Boden noch vorhandenen Spuren, die weitere Aussagen zu dem Fund ermöglicht hätten, waren dadurch unwiederbringlich vernichtet. Die meisten Stücke dieses einzigartigen Hortfundes stammen aus römischen Werkstätten, jedoch haben einige andere Objekte ihren Ursprung im hunnisch-alanischen Raum.

Der Hortfund von Rülzheim datiert um die Mitte des 5. Jahrhunderts. In dieser Zeit neigte sich die römische Herrschaft am Rhein ihrem Ende zu. Germanische Gruppen wie Burgunden, Vandalen, Sueben oder die aus Zentralasien stammenden Hunnen und Alanen waren in wechselnden Allianzen Verbündete oder Gegner Roms. Die in Rülzheim entdeckten Objekte könnte einem hohen Würdenträger aus dem hunnisch-alanischen Raum gehört haben, der Verbindungen zu den römischen Machthabern besaß.

Vieles wird vermutlich für immer ein Geheimnis bleiben. Deutlich besser lief es da beim sogenannten „Barbarenschatz aus Neupotz“. Dieser wurde zwischen 1967 und 1997 bei der Kiesförderung in einem Altrheinarm gehoben und gilt mit fast 1.100 Objekten als größter römerzeitlicher Metallfund Europas.