… die Heimat von Elvis Presleys Ur-Ahnen ist?

Um den „King of Rock ’n‘ Roll“, dessen Todestag sich im August 2017 zum 40. Mal jährt, ranken sich unzählige Mythen. Verschwörungstheoretiker zum Beispiel sind bis heute fest davon überzeugt, dass Elvis unter den Lebenden weilt. Reine Spekulation. Genealogisch niet- und nagelfest nachgewiesen ist hingegen, dass die Vorfahren der Ikone aus der Rhein-Neckar-Region kamen – genauer gesagt aus dem südpfälzischen Hochstadt.

Die Spur der Ahnenforscher reicht dabei zurück bis ins Jahr 1709. Die Bevölkerung litt zu dieser Zeit unter den politischen und wirtschaftlichen Nachwehen des Pfälzischen Erbfolgekrieges (1688-1697). Unerträglich wurde es für viele Menschen im überaus strengen Winter von 1708/09, als sogar der Wein in den Fässern fror. So fasste Johann Valentin Bressler (1669-1732) den Entschluss, es vielen Leidensgenossen gleich zu tun: Mit seiner Frau Anna Christina und fünf Kindern verließ er Hochstadt gen Amerika, um dort ein besseres Leben zu finden. Mit der gesellschaftlichen Integration seiner Nachkommen ging die schrittweise Amerikanisierung des ursprünglichen Familiennamens einher: Aus dem deutschen Bressler wurde im Stammbaum zunächst Preslar und schließlich Presley.

Neun Generationen später erblickte am 8. Januar 1935 Elvis Aaron Presley (eingedeutscht: Alwin Bressler) in Tupelo (Mississippi) das Licht der Welt. Mit dem Nummer-eins-Hits „Heartbreak Hotel“ gelang ihm 1956 der musikalische Durchbruch. Kurz darauf wurde Presley zum Wehrdienst eingezogen und im Oktober 1958 auf die US-Militärbasis im hessischen Friedberg versetzt. Die Rock ’n’ Roll-Welle hatte Deutschland zu diesem Zeitpunkt voll erfasst. Entsprechend groß war das öffentliche Interesse am singenden und schauspielernden GI. Der ließ es sich nicht nehmen und besuchte „inkognito“ zwei Konzerte des erstmals durch Deutschland tourenden Kollegen Bill Haley.

So geschehen am 25. Oktober 1958. Die Konzertagentur Hoffmeister hatte Haley mit den Comets ins Mannheimer „Universum“ geholt. Hinter der Bühne verfolgte „Elvis, the Pelvis“ das Treiben „leicht in den Hüften wiegend“, wie ein Chronist der Tageszeitung „Mannheimer Morgen“ festhielt. Später am Abend griff der „King“ sogar selbst in die Tasten, was das Publikum frenetisch feierte.

Bleibt nur noch die Frage, ob Elvis der Heimat seiner Ur-Ahnen einen Besuch abgestattet hätte, wenn er damals von seiner südpfälzischen Abstammung gewusst hätte. Die Antwort bleibt er seinen Fans wohl auf immer und ewig schuldig. In Hochstadt an der Südlichen Weinstraße ist der „King of Rock ’n‘ Roll“ aber dennoch omnipräsent: Im Neubaugebiet der 2.500-Seelen-Gemeinde erinnert eine Straße an ihn und seine Wurzeln.