Sie kommen aus Deidesheim, tragen Namen wie „Okon“, „Raptor“ oder „Seal“ und sind weltweit gefragt. Der palatinophile Connaisseur denkt natürlich sofort an die exzellenten Tropfen von den sonnenverwöhnten Lagen des Wein-Dörfchens. Doch weit gefehlt. Die Rede ist von einem anderen Export-Schlager, der – in der Hand der richtigen Menschen – allerdings mindestens ebenso die Sinne verzückt: eine Bass-Gitarre aus dem Hause Jens Ritter.

Getreu dem Firmen-Motto „Everyone is a masterpiece“ fertigt Ritter mit seinem kleinen Team jährlich nur 80 bis 90 Instrumente, allesamt Liebhaberstücke und Hingucker von allerhöchster Qualität. Mitte der 1990er-Jahre gründete er die Manufaktur. Und das, obwohl er den Gitarrenbau nie offiziell gelernt hat. Das handwerkliche Geschick und Wissen habe Ritter von seinem Vater und Großvater geerbt, gibt er sich auf seiner Internetseite bescheiden. Dazu paart sich im Teenager-Alter die Begeisterung für Musik. An den ersten beiden Exemplaren tüftelte der gelernte Maschinenbau-Techniker eineinhalb Jahre, probierte verschiedene Holzsorten und Formen aus. Diese Freude am Experimentieren prägt sein Werk bis heute. Jede Gitarre wird nach den individuellen Wünschen und Vorlieben des Käufers in Handarbeit gebaut. Nicht zuletzt deshalb taufte ihn das PIXX-Magazine „The German Stradivarius“.

Der Mann, der Musiker glücklich macht: „The German Stradivarius“ Jens Ritter (rechts)

Wen wundert es also, dass die Größen der internationalen Rock- und Popszene dem Pfälzer Gitarren-Gott verfallen sind. Zu den Kunden zählen George Benson, Phil Lesh von Grateful Dead sowie Musiker von Madonna, Christina Aguilera und vielen Künstlern mehr. Allesamt schätzen sie den Klang, die Spielfreude und natürlich das individuelle Design der Ritter-Gitarren. Oder in den Worten der R&B-Röhre Mary J. Blige: „This bass is so sexy!“. Das weltberühmte Smithonian Museum of Arts in Washington D.C. hat eines der Ritter-Kunstwerke in die ständige Sammlung aufgenommen, ebenso wie das Boston Museum of Fine Arts.

Es wäre jedoch keine echte Pfälzer Erfolgsgeschichte, wenn nicht doch der Wein einen gewissen Anteil an ihr hätte. Ritters Gitarren-Werkstatt ist in einem alten Hofgut aus dem 17. Jahrhundert untergebracht. Ob es nun dieses spezielle Ambiente oder vielleicht doch die bacchantischen Verlockungen der Weinstraße sind, die den Maestro immer wieder inspirieren, das bleibt bisweilen das Geheimnis des 42-Jährigen.


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